Kurzportrait Prof. Dr. Martin Leitner, Präsident der Hochschule München
Im Oktober 2016 wurde Prof. Dr. Martin Leitner zum Präsidenten der Hochschule München (HM) gewählt und bekleidet dieses Amt seither (Wiederwahl für eine zweite Amtszeit folgte 2020). Die Jury hat Martin Leitner für den Preis „Hochschulmanager*in des Jahres“ nominiert, denn sie ist überzeugt: „Martin Leitner hat die Hochschule München zu einer der erfolgreichsten HAW im Bereich Ausgründungen und Entrepreneurship entwickelt“.
Sein eigenes Verständnis von Führung beschreibt Martin Leitner als team-, netzwerk- und motivationsbasiert. Aus seiner Sicht passen Führungsverständnis und Hochschulprofil sehr gut zusammen. Als nennenswertes Erfolgsbeispiel benennt Martin Leitner die Umsetzung der Hightech Agenda (HTA) der bayerischen Staatsregierung, welche einen zusätzlichen Mittelzufluss an die bayerischen Hochschulen bewirkte. „Neben finanziellen Mitteln, Verwaltungsstellen und Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau waren für die HAWs vor allem deputatsfreie HTA-Professuren von Bedeutung“, betont Martin Leitner. Die Einrichtung der HTA-Professuren erfolgte an der HM in sehr guter Übereinstimmung mit dem dargestellten Führungsverständnis. Die Professuren wurden ausschließlich kompetitiv auf Basis interner und externer Ausschreibungen vergeben, es wurden mehrere Programmlinien eingerichtet, deren Entwicklung in einem Lenkungsausschuss mit allen Stakeholdern der HM erfolgte und deren Ausstattung gemeinsam mit allen Dekan*innen festgelegt wurde.
In diesem Jahr überzeugt Martin Leitner die Jury vor allem beim Thema Netzwerke und mit seinen innovativen Ideen für das Management. „Er geht gezielt und erfolgreich strategische Partnerschaften mit anderen starken HAWs ein“, betont die Jury. Martin Leitner ist überzeugt, dass „im Zusammenhang mit Vielfalt, Interdisziplinarität und großstädtischer Weltoffenheit am besten auf wenig hierarchische Netzwerke abgestellt werden sollte“. Die Art und Weise, wie sich der Präsident für die Weiterentwicklung und Pflege der Netzwerke einsetzt und die entsprechenden Ressourcen verteilt, findet in seinem Umfeld besondere Anerkennung. „Dank Herrn Leitners guter Verbindungen und umsichtiger Wahl hat das Gremium heute eine ausgezeichnete Vernetzung in die lokale und landesweite Politik, zu kommunalen Unternehmen, zu führenden Hochschulen sowie zu Firmen aus der Region und darüber hinaus.“ Zudem wird Martin Leitner als Impulsgeber, zielorientiert, kooperationsorientiert und strategisch beschrieben.
Das derzeit wichtigste Netzwerk ist ein partnerschaftlicher Zusammenschluss von drei verschiedenen HAWs (Hochschule München, TH Nürnberg und OTH Regensburg) zur Einrichtung gemeinsamer Promotionszentren. Ziel ist die Realisierung einer originären, HAW-spezifischen Interpretation des Promotionsrechts in einem dauerhaften Verbund dieser drei HAW. „Der Einsatz der HM und mein persönlicher Einsatz zum Aufbau des Netzwerks waren hoch. Die Ausarbeitung der Strategie und der Anträge erforderte zig Gespräche auf der Ebene der Verwaltungen, der Vizepräsident*innen für Forschung und der Präsidenten“, berichtet Martin Leitner.
Die Hochschule München (HM) ist mit über 18.000 Studierenden und 14 Fakultäten (Stand Wintersemester 2022/2023) die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern und zählt zu den größten in ganz Deutschland. Mit 98 Studiengängen in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Betriebswirtschaft, Sozialwissenschaften und Design bietet die Hochschule ein breit gefächertes Studienangebot. Die HM wirbt besonders mit wissenschaftlicher, praxisnaher und zukunftsorientierter Lehre, angewandter, innovativer und interdisziplinären Forschung und praxisorientierten, kooperativen und unternehmerischen Transferformaten. Sie beschreibt ihre Stärken als „interdisziplinäre Forschung, unternehmerische Grundhaltung, starke regionale Vernetzung sowie weltoffene Ausstrahlung“. Ihr 50-jähriges Bestehen feierte die HM im vorletzten Jahr.
Martin Leitner studierte Mathematik an der TU München und schloss dort ebenfalls seine Promotion mit einer Dissertation über stochastische Prozesse ab. Er war Mitglied im Senat der HM und in den Jahren 2003 bis 2005 Dekan der Fakultät für Informatik und Mathematik. Von 2005 bis 2012 war er Geschäftsführer der HIS Hochschulinformations-System GmbH in Hannover. Im Anschluss kehrte er im Zuge einer Professur an die HM zurück. Er ist zudem u.a. Mitglied im Sprecherkreis der Hochschulen für angewandte Wissenschaften der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Bereits im Jahr 2021 nominierte ihn die Jury für den Hochschulmanager*in des Jahres.
Zum Verfahren
Die Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2023“ wurden in mehreren Stufen ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle in der Vorauswahl identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis und zu ihren Netzwerkstrategien befragt. Als weitere Perspektive wurden die Kollegen und Kolleginnen in der Leitung sowie die jeweiligen Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team befragt. Auch hier lag ein besonderes Augenmerk auf dem Thema Netzwerke.
Alle Ergebnisse waren Grundlage für die Entscheidung der Jury zur Nominierung der sechs Finalist*innen.
Die Auszeichnung “Hochschulmanager*in des Jahres” wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung.