Kurzportrait Prof. Dr. Ulrike Tippe, Präsidentin der Technischen Hochschule Wildau
Prof. Dr. Ulrike Tippe ist seit 2017 Präsidentin der Technischen Hochschule Wildau. Die Jury hat Ulrike Tippe für den Preis „Hochschulmanager*in des Jahres 2023“ nominiert, denn sie ist überzeugt: „Die Profilierung der TH Wildau durch Ulrike Tippe ist auf einem guten Weg“.
Ulrike Tippe möchte der TH Wildau ein klareres Profil verleihen, was ihrer Ansicht nach nur gelingt, wenn sie die Hochschulangehörigen aktiv auf die „Reise in die Zukunft“ mitnimmt. Weiter führt sie aus: „Konkret bedeutet das für mich in meiner Rolle, Verantwortung angemessen zu verteilen und die Erfolge der jeweiligen Personen nach innen und außen gebührend sichtbar zu machen. Das motiviert und stärkt das Wir-Gefühl.“ Seit 2022 hat sie einen hochschulweiten Strategie- und Markenbildungsprozess angestoßen, der alle Statusgruppen mit einbezieht. Eine übergreifende Vision, Profillinien, Umsetzungsmaßnahmen und eine Markenstrategie, diese Punkte bilden das sogenannte Strategiehaus TH Wildau 2030. Die Jury sieht diese Entwicklung sehr positiv und betont: „Sie ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass ein Strategiehaus errichtet wird, welches die Vision verfolgt, zukünftig eine lebenswerte Gesellschaft zu gestalten“.
Netzwerken gehört für Ulrike Tippe zu ihren wichtigsten Aufgaben. Besonders das Zentrum der Brandenburgischen Hochschulen für Digitale Transformation (ZDT) liegt ihr am Herzen. Das ZDT wurde 2019 gemeinsam vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie den brandenburgischen Hochschulen gegründet und hat zum Ziel, die Digitalisierung zum Nutzen aller Personen an den Hochschulen voranzutreiben. Ulrike Tippe hat maßgeblich zur Entwicklung des ZDT beigetragen: „Ich habe mich dafür eingesetzt, dass aufgrund der vorhandenen Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung an der TH Wildau die Geschäftsstelle des ZDT ihren Sitz an unserer Hochschule bekommt, was erfreulicherweise dank der Unterstützung aller Beteiligten (Ministerium und Hochschulen) auch realisiert wurde. Als Vorsitzende des Steuerungsrats des ZDT trage ich maßgeblich Verantwortung dafür, dass die Hochschulen im Land im Bereich der Digitalisierung bestmöglich kooperieren, Synergien erkennen und geeignet heben.“ Auch die Jurymitglieder würdigen ihr Engagement im ZDT: „Ulrike Tippe richtet ihre Netzwerkaktivitäten sehr stark in Richtung Digitalisierung aus. Sie ist die treibende Kraft des Zentrums der Brandenburgischen Hochschulen für Digitale Transformation.“
Auch die Mitarbeitenden von Ulrike Tippe bewerten ihre Leistung bezüglich Netzwerke sehr positiv: „Der konsequente Ausbau der Netzwerke und Partnerschaften hat das Leben und die Kultur an unserer Hochschule nachhaltig verbessert und einen substanziellen Beitrag zur Neuausrichtung gegeben.“ Weiter beschreiben die Kolleginnen und Kollegen die Zusammenarbeit mit ihr als wertschätzend, vertrauensvoll sowie kooperativ und betonen ihren Fokus auf das Wohl der Hochschule. „Sie sorgt für Offenheit, Gastfreundschaft, Augenhöhe, Fairness“.
Die TH Wildau wurde im Jahr 1991 gegründet. Das Studienangebot der Hochschule umfasst 21 Bachelor- und 15 Master-Studiengänge im Bereich der Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Betriebswissenschaften, Rechtswissenschaften, Verwaltungs- und Managementdisziplinen. Die Hochschule verfolgt eine starke Praxisorientierung, bietet duale und berufsbegleitende Studiengänge an, gehört zu den forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands und legt Wert auf Wissenstransfer und Third Mission. Dies äußert sich auch im Angebot von innovativen und zukunftsorientierten Studiengängen, wie z.B. Radverkehrsplanung.
Ulrike Tippe hat an der Freien Universität Berlin Mathematik mit dem Nebenfach Astronomie studiert und anschließend dort ihre Promotion am Fachbereich Mathematik und Informatik absolviert. Bevor Sie an die TH Wildau kam, hatte sie Stationen im Bereich der selbstständigen Beratungs- und Lehrtätigkeit und war an der Staatlichen Technikerschule Berlin tätig. Von 2000 bis 2004 war Ulrike Tippe Gastprofessorin an der TH Wildau im Bereich Wirtschaftsinformatik. Im Anschluss war sie als Professorin für E-Business-Anwendungssysteme / E-Learning tätig. Ihre Schwerpunkte an der TH liegen in den Handlungsfeldern Flexibilisierung, Internationalisierung, Digitalisierung sowie Professionalisierung. Seit 2021 ist Ulrike Tippe Vizepräsidentin für Digitalisierung und wissenschaftliche Weiterbildung bei der Hochschulrektorenkonferenz.
Zum Verfahren
Die Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2023“ wurden in mehreren Stufen ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle in der Vorauswahl identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis und zu ihren Netzwerkstrategien befragt. Als weitere Perspektive wurden die Kollegen und Kolleginnen in der Leitung sowie die jeweiligen Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team befragt. Auch hier lag ein besonderes Augenmerk auf dem Thema Netzwerke.
Alle Ergebnisse waren Grundlage für die Entscheidung der Jury zur Nominierung der sechs Finalist*innen.
Die Auszeichnung “Hochschulmanager*in des Jahres” wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung.