Prof. Dr. Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier, ist eine von sechs Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager des Jahres 2024“. Die Jury hebt bei Schumann besonders ihren „klaren Weitblick und die konsequente Entwicklung der Hochschule Trier zu einer sowohl regional als auch international vernetzten Hochschule“ hervor, die durch Innovation und gesellschaftlichen Dialog besticht. Außerdem lobt die Jury die klare thematische Profilierung der Hochschule, die Frau Schumann unter anderem mit dem Aufbau des innovativen „Gesundheitscampus Region Trier“ vorangetrieben hat.
Ein kooperativer und agiler Führungsstil
Ihre Kolleginnen und Kollegen schätzen Schumann für ihre ausgleichende und konstruktive Art sowie für ihr Engagement, das auf Vertrauen und Wertschätzung basiert. Sie selbst beschreibt ihren Führungsstil als „agil und kommunikativ“. Hierbei orientiert sie sich an den Werten des demokratischen Hochschulsystems, kombiniert mit der Fähigkeit, auch in herausfordernden Situationen entscheidungsstark zu handeln. Besonders stolz ist sie auf das Projekt „House of Professors – Spirit of Innovation, Joy and Diversity“, das auf ihre Initiative hin entstand und innovative Qualifizierungswege zur Professur an der Hochschule Trier fördert. Großen Wert legt Schumann auf kooperative neue Strukturen, wie Tandem-Professuren mit der Wirtschaft und interdisziplinäre Promotionskollegs. „Freude als zentraler Wert an der Hochschule“, erklärt Schumann, erzeuge ein respektvolles Miteinander und stärke die gemeinschaftliche Entwicklung an den drei Standorten Trier, Birkenfeld und Idar-Oberstein.
Wissenschaftskommunikation als integraler Bestandteil der Hochschulstrategie
Seit Schumanns Amtsantritt im Jahr 2019 ist die Wissenschaftskommunikation an der Hochschule Trier noch stärker auf die Bedürfnisse der Gesellschaft und die Schwerpunkte der Hochschule ausgerichtet. Ihre Peers beschreiben sie als hervorragend vernetzt und betonen ihre Fähigkeit, die Hochschule in wichtigen Gremien und Partnerschaften sichtbar zu machen. Schumann agiert in zahlreichen strategischen Funktionen, die die Position der Hochschule regional und international stärken, etwa als Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für Transfer und Nachhaltigkeit.
Die Wissenschaftskommunikation ist dabei strategisch verankert und wird direkt von Schumann verantwortet, wobei je nach Thema der/die jeweilige Vizepräsident*in eingebunden ist. So entstehen Formate, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen: Von Science Slams, die Forschungsthemen wie „Intelligente Technologien für nachhaltige Entwicklung“ und „Life Sciences“ kreativ präsentieren, bis hin zum jährlichen „City Campus“ und der „Illuminale“, bei denen Wissenschaft durch Lichtinstallationen in der Stadt Trier erlebbar wird. „Wissenschaft muss sichtbar und erlebbar werden,“ betont Schumann und schafft mit diesen Formaten eine besondere Verbindung zwischen Hochschule und Stadtgesellschaft.
Umgang mit herausfordernden Entscheidungen
Ihre Kolleginnen und Kollegen bezeichnen Schumann als strategisch denkende und entscheidungsfreudige Führungspersönlichkeit. Sie habe die Fähigkeit, „Veränderungen maßgeblich zu prägen und in die richtige Richtung zu lenken, dabei aber stets die gesamte Hochschulgemeinschaft einzubinden.“ Ein Beispiel für ihren Ansatz ist die Verhandlung über die Verteilung zusätzlicher Mittel aus dem Zukunftsvertrag „Studium und Lehre stärken“. Trotz anfänglich ungünstiger Voraussetzungen im Rahmen der Landesverhandlungen gelang es Schumann und ihrer Kanzlerin, ein Modell zu entwickeln, das die langfristigen Ressourcen der Hochschule sicherte. „Gerade solche herausfordernden Entscheidungssituationen nehme ich gerne an und löse sie im offenen Dialog, was uns als Hochschule näher zusammenbringt,“ erklärt Schumann.
Eine Hochschule mit regionaler und internationaler Strahlkraft
Die Hochschule Trier ist eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz mit rund 6.500 Studierenden an drei Standorten. Sie ist geprägt durch eine besondere Kombination aus regionaler Verwurzelung und internationaler Vernetzung, die Schumann gezielt stärkt. Durch ihr Engagement für Nachhaltigkeit, Gesundheit und Digitalisierung setzt sie auf zukunftsweisende Profilthemen. Neben der Initiierung eines Innovationsfonds für Nachhaltigkeit etablierte Schumann den „Umwelt-Campus Birkenfeld“, der als CO2-neutraler Standort die nationale Rangliste anführt und im weltweiten UI Green-Metric Ranking unter den Bestplätzen vertreten ist. Unter ihrer Leitung wird die Profilstärke der Hochschule durch spezifische Forschungs- und Lehrprojekte sichtbar gemacht, wie etwa den Gesundheits-Campus Trier, der interdisziplinäre Gesundheitsfachberufe fördert und die Zusammenarbeit mit der Universität Trier stärkt. Im Bereich Digitalisierung legt Schumann den Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit.
Schumann ist zudem an der Entwicklung eines interdisziplinären Zukunftslabors beteiligt, das als physischer und digitaler Raum für Austausch und Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft dient.
Akademischer Werdegang und internationale Erfahrung
Dorit Schumann promovierte am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt und sammelte während eines Forschungsaufenthalts an der Rutgers State University in New Jersey internationale Erfahrung. Ihre Karriere begann die gebürtige Duisburgerin als Unternehmensberaterin. 2004 folgte sie dem Ruf an die Hochschule Fulda, wo sie als Professorin für Logistik im Fachbereich Wirtschaft lehrte. Dort fungierte sie von 2006 bis 2009 als Studiendekanin und von 2009 bis 2015 als Vizepräsidentin für Forschung. Vor ihrem Amtsantritt 2019 in Trier war sie Vizepräsidentin für Internationales an der German Jordanian University in Amman. Diese umfangreiche nationale und internationale Erfahrung fließt heute in ihre Arbeit an der Hochschule Trier ein, wo sie durch ihre Netzwerkarbeit und ihr strategisches Geschick die Hochschule als forschungsstarke und innovative Institution positioniert.
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Die Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2024“ wurden in mehreren Stufen ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle in der Vorauswahl identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis und weiteren Aspekten wie etwa dem Thema Wissenschaftskommunikation befragt. Als weitere Perspektive wurden die Kollegen und Kolleginnen in der Leitung sowie die jeweiligen Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team befragt.
Alle Ergebnisse waren Grundlage für die Entscheidung der Jury zur Nominierung der sechs Finalist*innen. Die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres“ wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Mehr Infos zum diesjährigen Wettbewerb sowie weitere Porträts der diesjährigen Finalist*innen finden sich hier.