
Ein neues Diskussionspapier aus dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD) zeigt, welchen Einfluss Hochschulen auf die psychische Gesundheit ihrer Studierenden haben. Die Autorinnen geben Handlungsempfehlungen, wie Hochschulen und Lehrende ihre Studierenden besser unterstützen können.
Hochschulen sind ein Faktor für die Gesundheit der Studierenden – und aktuell geht es ihnen schlechter als noch vor zehn Jahren. Das belegen Studien, unter anderem der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse. Dieser dokumentiert eine signifikante Verschlechterung des subjektiven Gesundheitszustands von Studierenden. Das Diskussionspapier “Wellbeing & Mental Health im digitalen Zeitalter – Warum Hochschulen jetzt handeln müssen” fordert daher ein ganzheitliches Konzept, das die psychische Gesundheit der Studierenden in den Mittelpunkt stellt und dabei nicht nur Rahmenbedingungen zur Bewältigung akuter Krisen schafft, sondern auch langfristig Studien- und Arbeitsbedingungen verbessert. Dafür zeigt es auch Beispiele von Universitäten auf, die heute schon wegweisende Ansätze verfolgen, ihre Studierenden gesundheitlich zu unterstützen.
Die Autorinnen Tina Basner, Lea Hildermeier und Theresa Sommer setzen sich dafür ein, dass Wellbeing und Mental Health in der Strategieentwicklung von Hochschulen stärker berücksichtigt werden und Maßnahmen zur Unterstützung von Studierenden und Mitarbeitenden diskutiert und umgesetzt werden. Dafür entwerfen sie zentrale Handlungsempfehlungen:
- (Digital) Wellbeing in Befragungen integrieren → Bedarfe frühzeitig erkennen
- Digitale Anlaufstellen schaffen → Informationen und Unterstützungsangebote sollten unkompliziert auf Hochschul-Websites zu finden sein
- Bestehende digitale Mental-Health-Angebote einsetzen → zum Beispiel Open-Source-Tools für den eigenen Zweck adaptieren
- Wellbeing und Digitalisierung strategisch verankern → Wellbeing fest in die strategische Hochschulentwicklung und Campuskultur integrieren
- Finanzierung und Förderungen sichern → Eigenständige Ressourcen schaffen und Wellbeing als grundständigen Teil der strategischen Ausrichtung finanzieren
Der HFD-Think-Tank Wellbeing & Mental Health im digitalen Zeitalter beschäftigt sich in Kooperation mit der studentischen Initiative DigitalChangeMaker des HFD seit 2024 intensiv mit dem Einfluss der Digitalisierung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Hochschulangehörigen.