Auf der Abschlusstagung des Projekts KaWuM: Karrierewege und Qualifikationsanforderungen im Wissenschafts- und Hochschulmanagement am 8. / 9. September 2022 wurde noch einmal die Frage angerissen „Wo stehen die Helfer*innen der Wissenschaft? Sind sie der verlängerte Arm der Hochschulleitung oder ein Teil der Verwaltung? Und welche Kompetenzen braucht man in dem Job?
Gleichzeitig mit dem Projektabschluss wurde das vierte und letzte Paper „Lessons Learnt“-Papier vorgelegt, das sich dieses Mal an die Anbieter der akademischen Studiengänge richtet, die zum Wissenschafts- und Hochschulmanagement weiterqualifizieren.
KaWuM hat, abgeleitet aus den empirischen Ergebnissen, einen Vorschlag für ein Kompetenzmodell für das Wissenschaftsmanagement erarbeitet. Dabei sehen die befragten Praktiker*innen zum einen hohe Anforderungen bei den nicht-fachlichen Kompetenzen: Gebraucht werden etwa Analyse- und Ausdrucksfähigkeit, Ideenreichtum und auch Resilienz. Und zum anderen werden Verhandlungs- und Kritikfähigkeit, Führungsfähigkeit sowie interkulturelle Fähigkeiten als nötig erachtet, sodass man es schafft, die sehr heterogenen Gruppen zusammenzubringen, mit denen man zu tun hat.
Bei den fachlichen Kompetenzen ist die Empfehlung an die Studiengänge, die stark unterschiedlichen Startpunkte, je nachdem, ob jemand aus der Verwaltung kommt oder aus dem Wissenschaftsbetrieb, zu berücksichtigen und entsprechende Wahl- und Spezialisierungsmöglichkeiten zu schaffen.
Als ein Ergebnis bleibt festzuhalten: Das Tätigkeitsfeld im Wissenschaftsmanagement ist sehr breit und immer noch ohne klar definierte Umschreibung. Der Zugang ins Wissenschaftsmanagement ist zudem heterogen. Es gibt eine große fachliche und biografische Vielfalt. Die Wege sind weniger klar als in der klassischen Verwaltungskarriere, dafür aber vielfältiger und dadurch womöglich in geringerem Maße ein Flaschenhals.
Frank Ziegele, CHE Geschäftsführer, Mit-Autor des Lessons Learnt-Papiers und als Professor für Professor für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement an der Hochschule Osnabrück einer der Anbieter eines Wissenschaftsmanagement-Studiengangs, rät: „Karriereplanung im Wissenschaftsmanagement sollte ein kontinuierliches Matching zwischen vorhandenen Kompetenzen, im Job verlangten Kompetenzen und gezieltem Kompetenzerwerb über weiterbildende Studienangebote sein. Das KaWuM-Kompetenzmodell kann dabei eine Orientierung liefern“.
Das vierte Lessons Learnt Paper des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes: KaWuM – Karrierewege und Qualifikationsanforderungen im Wissenschafts- und Hochschul-Management “Studiengänge im Wissenschaftsmanagement” von Kerstin Janson und Ziegele, Frank (2022):
Studiengänge im Wissenschaftsmanagement 1. September 2022 1.81 MB 46027 downloads
Janson, Kerstin und Ziegele, Frank (2022): Studiengänge im Wissenschaftsmanagement....Über das Projekt:
„KaWuM: Karrierewege und Qualifikationsanforderungen im Wissenschafts- und Hochschul-Management“ besteht im Kern aus einer großangelegten empirischen Erhebung. Es wird im Verbund von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der IUBH durchgeführt und gliedert sich in drei Teilprojekte auf. Das CHE arbeitet im Teilprojekt „Transfer“ mit. Die ersten beiden Publikationen zu Netzwerken und Personalentwicklung im Wissenschafts- und Hochschulmanagement sind im Jahr 2020 bzw. 2021 erschienen. Die dritte Veröffentlichung mit Forderungen an die Hochschulpolitik ist im Juni 2022 erschienen und fasst die Ergebnisse des Transferworkshops „Hochschulpolitik“ vom 08. März 2022 zusammen. Das vierte und letzte “Lessons Learnt”-Papier KaWuM – Karrierewege und Qualifikationsanforderungen im Wissenschafts- und Hochschul-Management stellt unter dem Titel „Studiengänge im Wissenschaftsmanagement” die Ergebnisse des Transferworkshops zum Thema „Studiengangsentwicklung“ zusammen. Es basiert auf den Diskussionen und Ergebnissen des vierten Transferworkshop des Projekts am 19. Mai 2022.
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