Das Programm „Führung als Chance“ erfreut sich seit einem Jahrzehnt großer Nachfrage. Ende April ist der 10. Jahrgang gestartet. Das Angebot von systematischem Erfahrungsaustausch und Kompetenzerweiterung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung unter der Schirmherrschaft der Hochschulrektorenkonferenz richtet sich an akademische Prorektor*innen und Vizepräsident*innen. Alumnae und Alumni des Programms leiten mittlerweile einige deutsche Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaft, außerdem haben zwei Leiter österreichischer Hochschulen das Programm absolviert.
Vor zehn Jahren richtete das CHE erstmals das Jahresprogramm für Mitglieder von Hochschulleitungen aus. Am 27. April 2023 startete der mittlerweile 10. Jahrgang des Programms „Führung als Chance“ im ostwestfälischen Bad Driburg. Das vom CHE und der Hochschulrektorenkonferenz HRK etablierte Programm erfreut sich aktuell einer so großen Nachfrage, dass bereits im Oktober 2023 der nächste Jahrgang startet.
Das aus drei Modulen bestehende Jahresprogramm richtet sich an Prorektor*innen und Vizepräsident*innen, die neu Verantwortung auf Leitungsebene übernehmen. „Unsere Ziele zum Start waren, das Thema Weiterbildung auf höchster Leitungsebene zu enttabuisieren und Führung nicht als Belastung, sondern stärker als Chance zur persönlichen Entwicklung zu begreifen“, erklärt CHE Geschäftsführer Frank Ziegele. Dass dies gelungen sei, zeige sich zum einen an der großen Nachfrage des Programms als auch im weiteren Werdegang der bisherigen Teilnehmenden. Von bisher 138 Teilnehmer*innen des Programms gelangte mittlerweile rund jede*r Sechste ins Spitzenamt, zwei Drittel davon Frauen.
Der jeweilige Präsident der Hochschulrektorenkonferenz übernimmt seit Beginn die Schirmherrschaft über das Programm. Stellvertretend für die HRK trug zum diesjährigen Auftakt HRK-Präsident Walter Rosenthal mit einem „Kamingespräch“ bei und diskutierte mit den 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Das Programm besteht seit der Gründung aus drei jeweils dreitägigen Modulen innerhalb von neun Monaten. Im Mittelpunkt der drei Module stehen drei Perspektiven: die der eigenen Rolle, die der Erwartungen aus der Hochschule heraus und die Erwartungen von außen, z.B. von Ministerium oder Öffentlichkeit. Immer wechseln fachliche Beiträge mit Erfahrungsaustausch und konkreter Arbeit an Führungssituationen aus der Hochschulpraxis.
„Die positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass gerade die kontinuierliche Arbeit in einer festen Gruppe an einem Ort Vertrauen und ein offenes Klima schafft“, so Projektleiterin Jutta Fedrowitz.
Die zertifizierte Trainerin in der betrieblichen Weiterbildung, die „Führung als Chance“ mitkonzipiert hat und seit Beginn betreut, sieht besonders in der Arbeit an aktuellen Fällen der Teilnehmenden einen großen Mehrwert für Erfahrungsaustausch, Perspektivwechsel und Lösungsfindung. „‚Führung als Chance‘ bietet für viele Mitglieder von Hochschulleitungen eine Chance, die nächsten Schritte im Amt oder ins Spitzenamt nicht allein gehen zu müssen. So hat sich beispielsweise aus den bisherigen Absolventinnen und Absolventen des Jahresprogrammes eigenständig eine Alumni-Tradition gebildet, die jährlich zu „Bad Driburger Gesprächen“ einlädt und auch die Situationsberatungen fortsetzt, hebt Jutta Fedrowitz hervor.
Ergänzt wird das Programm durch Probehandeln zu Konfliktmanagement, Verhandlungsprozessen und einem Medientraining. Zu jeden Modul-Thema werden zusätzlich Hochschulleiter*innen, Staatssekretär*innen oder Minister*innen (a.D.) zu einem offenen „Kamingespräch“ eingeladen. Die Mischung aus inhaltlicher Arbeit, Reflexion und ehrlichen Praxiseinblicken wird dabei von den Teilnehmenden sehr geschätzt.
Die Teilnehmerin Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der Technischen Hochschule Köln, berichtet: „‚Führung als Chance‘ lebt von den tollen Trainer*innen, die mich mit einer perfekten Mischung aus theoretischen Einführungen, Fallbeispielen und lebenswirklichkeitsnahen Rollenspielen genau dort abgeholt haben, wo ich mit meinen Fragen und Herausforderungen als Vizepräsidentin stehe. Ergänzt um den Austausch mit wunderbaren und gleichgesinnten Kolleg*innen haben sich mir noch einmal neue Perspektiven eröffnet, meine Rolle zu reflektieren und zu festigen.“
Zum eingespielten Trainer*innen-Team des Programms gehören dabei neben Jutta Fedrowitz und Frank Ziegele vom CHE auch der ehemalige Rektor der Universität Duisburg-Essen Ulrich Radtke, der Führungscoach Hubert Sonntag und die Medientrainerin Katrin Prüfig.
Weitere Informationen zu Inhalten, Referent*innen und Teilnahmebedingungen finden sich hier online. Für den im Oktober 2023 beginnenden 11. Jahrgang stehen derzeit noch wenige Teilnahmeplätze für Universitäten zur Verfügung. Anmeldungen sind hier möglich.
Anmeldungen für den im Frühjahr 2024 startenden Jahrgang sind in Kürze möglich.
Bildquelle: CHE / Sirko Junge