Diskutierten beim Forum Hochschulräte in Berlin: Andrea Frank (stellvertretende Generalsekretärin des Stifterverbandes), Dr. Martin Goch (Kanzler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldor), Carsten Feller (Staatssekretär für Wirtschaft, Hochschulen, Tourismus und Digitales des Freistaats Thüringen), Marc Hüsch (CHE) (v.l.n.r.) | Bild: Stifterverband / David Ausserhofer

Ist der Rückgang der Erstsemesterzahlen in den vergangenen Jahren die neue Realität für die Hochschulen in Deutschland oder ein umkehrbarer Trend? Diese Frage stand im Fokus beim Forum Hochschulräte am 13. März in Berlin. Einen Überblick über die wesentlichen Ergebnisse der Veranstaltung bietet der aktuell erschienene dazugehörige Newsletter. 

Nach Jahren auf Rekordniveau schreiben sich mittlerweile deutlich weniger Studienanfänger*innen an deutschen Hochschulen ein. Nach rückläufigen Erstsemesterzahlen zwischen 2018 und 2021 hat sich die Zahl der Neu-Einschreibungen seit 2022 – regional differenziert – insgesamt wieder auf niedrigerem Niveau stabilisiert.

Sinkende Studierendenzahlen können jedoch nicht nur eine Herausforderung sein, sondern auch eine Chance, manche Fehlentwicklungen der letzten Jahre zu korrigieren. Carsten Feller, Staatssekretär für Wirtschaft, Hochschulen, Tourismus und Digitales des Freistaats Thüringen schlägt deshalb den Hochschulen vor, sich auf drei strategische Ziele zu fokussieren: Flexibilisierung der Studienmodelle, strukturierte Orientierungsphase sowie Blended Learning und individuelle Betreuung.

Marc Hüsch, Senior Expert Statistik und Datenvisualisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung erläuterte den mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Erkenntnisse aus seinen Auswertungen der Erstsemesterzahlen in Deutschland sowie der Bedeutung ausländischer Studienanfänger*innen.

Wie deutsche Hochschulen auf die Entwicklung bereits reagiert haben, zeigten drei Beispiele aus der Praxis auf. Hierzu referierten u.a. Dr. Martin Goch, Kanzler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Prof. Dr. Michael Stürner, Prorektor für Lehre an der Universität Konstanz.

Prof. Dr. Regina Cordes, Prorektorin für Akkreditierung und Angebotsformate verdeutlichte am Beispiel der privaten IU Internationale Hochschule, inwieweit eine zielgruppenorientierte Gestaltung des Studienangebots sogar zu einer Steigerung der Studierendenzahlen gegen den bundesweiten Trend führen kann.

Frank Ziegele und Ulrich Müller aus der Geschäftsleitung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung fassen im Newsletter die unterschiedlichen Strategien der Hochschulen sowie die Ergebnisse des Peer-Austausches zusammen. Hierbei gehen die beiden explizit auch auf die Rolle des Hochschulrats ein.

Abgerundet wird die aktuelle Ausgabe 01/24 des Newsletters durch Informationen zu gesetzlichen und personellen Veränderungen rund um das Thema Hochschulräte. Hierzu zählt u.a. die Auseinandersetzung mit einer zukunftsfähigen Hochschulidentität, wie sie Ulrich Müller und Frank Ziegele in ihrem Buch „Die authentische Hochschule“ beschreiben.

Der Newsletter kann hier  https://forum-hochschulraete.de/newsletter abonniert werden.

Das nächste Forum Hochschulräte findet am 24. September 2024 in Berlin statt.

Weitere für Hochschulräte interessante Angebote sind u.a. das University:Future Festival 2024 – Tales of Tomorrow (05.-07. Juni) sowie das anderthalbtägige Workshopangebot des CHE Zusammenarbeit im Tandem: Hochschulleitung und Hochschulratsvorsitz (31. Januar bis 1. Februar 2025 in Kassel).

 

Über das Forum Hochschulräte:

Das Forum Hochschulräte ist eine Initiative des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung in Kooperation mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Es richtet sich als Veranstaltungsreihe an alle Hochschulräte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft und bietet ihnen institutionenübergreifend die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Es finden zwei Veranstaltungen pro Jahr statt. Sie beschäftigen sich zum einen mit den Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren der Hochschulratsarbeit, zum anderen mit aktuellen Fallstudien und konkreten Aufgabenstellungen.

 

Ulrich Müller

Leiter politische Analysen

Tel.: +49 5241 9761-56
Fax: +49 5241 9761-40
E-Mail: Ulrich.Mueller@che.de

Assistenz:
Tanja Ologe
Tel.: +49 5241 9761-58

Arbeitsschwerpunkte:
Hochschulräte, Individuelle Studienfinanzierung / Studienkredite, Studienbeiträge, Student Services / Studentenwerke, Landeshochschulgesetze, Reformmonitoring, staatliche Steuerung

https://www.che.de/teams/ulrich-mueller