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Die Zahl der Studierenden in Deutschland ist zum Wintersemester 2023/24 erstmals seit dem WS 2020/21 wieder unter 2,9 Millionen gesunken. Gleichzeitig stieg die Zahl der Studienanfänger*innen erneut an. Dies zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes, die jetzt zusätzlich aufbereitet auf dem Datenportal hochschuldaten.de des CHE Centrum für Hochschulentwicklung veröffentlicht wurden.  

Im Wintersemester 2023/24 studierten laut den kürzlich veröffentlichten endgültigen Daten des Statistischen Bundesamtes 2.868.311 Personen an deutschen Hochschulen – knapp 52.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Entwicklung schwankt jedoch von Bundesland zu Bundesland, wie die Tabelle zeigt. Während Nordrhein-Westfalen (-32.457), Hessen (-10.626) und Niedersachsen (-5.991) die höchsten Rückgänge bei den Studierendenzahlen zu verzeichnen haben, gewinnen Thüringen (+8.412), Bayern (+2.057), Brandenburg (+1.041) und Berlin (+847) Studierende hinzu. 

Im Wintersemester 2020/21 wurde mit 2.944.145 Studierenden der bisherige Höchststand in Deutschland erreicht, die 2-Millionen-Marke war zum WS 2003/04 zum ersten Mal überschritten worden. 

Tiefergehende Analysen zeigen, dass die Zuwächse bei den Studierendenzahlen vor allem im Fachhochschul-/HAW-Sektor (inkl. Verwaltungsfachhochschulen) bzw. bei den privaten Hochschulen zu finden sind. Beispielweise geht der Studierenden-Zuwachs in Thüringen in den letzten Jahren vollständig auf das Konto der in Erfurt ansässigen, privaten IU Internationalen Hochschule. Auch Fächerunterschiede lassen sich festmachen, z.B. ein Boom bei Informatik und Psychologie und Rückgängen zum Beispiel im Maschinenbau. 

 

Auch bei den Studienanfänger*innen (d. h. Studierende im ersten Hochschulsemester) ist die Lage in den verschiedenen Bundesländern heterogen. Deutschlandweit stieg die Zahl der Studierenden im ersten Hochschulsemester um 8.297 Personen an. Die größten Zuwächse gab es dabei in Bayern (+3.227), Hessen (+2.609) und Nordrhein-Westfalen (+2.310), während Thüringen (-3.707), Berlin (-440), Bremen (-296), Mecklenburg-Vorpommern (-207) und das Saarland (-174) im Studienjahr 2023 weniger Erstsemester begrüßen konnten als im Jahr zuvor. 

Nach einem Hochplateau bei den Neueinschreibungen zwischen den Wintersemestern 2011/12 und 2018/19 gingen die Erstsemesterzahlen zum Wintersemester 2019/20 und 2020/21 wieder zurück. Der scheinbare Widerspruch von rückläufigen Studierendenzahlen bei steigenden Erstsemesterzahlen lässt sich zum einen durch den demografischen Wandel (Geburtenrückgang) und zum anderen durch die Corona-Pandemie erklären, die auch einen Einbruch bei den Zahlen ausländischer Erstsemester zur Folge hatte. Ab dem WS 2022/23 stiegen die Erstsemesterzahlen, was unter anderem durch einen neuen Rekordwert bei den ausländischen Studienanfänger*innen zu erklären ist.  

Datenexperte Cort-Denis Hachmeister erläutert: „Die starken Erstsemesterjahrgänge aus den Jahren bis 2018 beenden nun zunehmend ihr Studium, während der seit Jahren kleinste Jahrgang 2021/22 noch an den Hochschulen ist.“ 

Die aktualisierten und kommentierten Zahlen zu den Studierenden und Studienanfänger*innen für Deutschland insgesamt und für die einzelnen Bundesländer sind ab sofort im Portal CHE Hochschuldaten zu finden. Darüber hinaus stellt das CHE auf dem Portal Daten für Bund und Länder zu den folgenden Themen zur Verfügung: Anzahl der Hochschulen, Zufriedenheit der Studierenden, Zugangsbeschränkungen, zu Studierende ohne Abitur, Teilzeitstudierende, dual Studierende und Lehramtsstudierende. 

Cort-Denis Hachmeister

Senior Expert Datenanalyse

Tel.: +49 5241 9761-35
Fax: +49 5241 9761-40
E-Mail: Cort-Denis.Hachmeister@che.de

Assistenz:
Tina Schürmann
Tel.: +49 5241 9761-39

Arbeitsschwerpunkte:
Forschung an Fachhochschulen / Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Hochschulzugang / Studierendenauswahl, Studienwahl, CHE Hochschulranking: Technische Betreuung, Online-Ranking deutsch/englisch

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