Was bedeutet Hochschulbildung im digitalen Zeitalter?
Bildung ist und bleibt etwas Menschliches. Technologien können wesentliche, zwischenmenschliche Bereiche der Hochschulbildung nicht ersetzen. In einer stark pluralisierten und digitalisierten Welt kommt es gerade auf die Lehrenden als Menschen an, die Studierenden eine Einordnung, Feedback, Gelegenheiten zur Reflexion geben sowie pädagogische und didaktische Entscheidungen treffen. Gleichzeitig können digitale Medien aber – beispielsweise in den Bereichen Wissensvermittlung und Kollaboration – Lehr-Lern-Prozesse unterstützen und Anregung für neue Formen der Vermittlung bieten. Auch in Prüfungen und Beratungen machen Lehrende immer mehr positive Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Technologien. Doch am Beispiel digitaler Prüfungen wird schnell klar: Grundlegende Voraussetzungen, wie eine Verankerung in Prüfungsordnungen oder auch die technische Ausstattung, müssen auf Ebene des Hochschulmanagements geschaffen werden.
„Die digitale Transformation an Hochschulen hat in den letzten Jahren zweifellos Fortschritte gemacht, aber es bleibt noch viel zu tun. Corona und generative KI haben zudem gezeigt: Wir leben in einer Welt, in der Veränderungsprozesse das neue Normal sind. Damit nicht jede Hochschule, unabhängig von ihrer Größe und den individuellen Voraussetzungen, diese Herausforderung aus eigener Kraft bewältigen muss, unterstützt das HFD als bundesweiter Think und Do Tank die Entwicklungen.”
Künstliche Intelligenz beeinflusst das Hochschulsystem
KI-Systeme sind mittlerweile technisch so ausgereift, dass sie vielfältige Aufgaben erledigen, die lange exklusiv dem menschlichen Können zugerechnet wurden. Auch akademische und kreative Tätigkeiten sind davon betroffen. Spätestens seit der Entwicklung großer Sprachmodelle (LLM) und deren Einsatz in breit zugänglichen Applikationen wie dem Chatbots ChatGPT ist ein großer Ruck durch die Hochschulgemeinschaft gegangen: KI-Tools verändern die Lehr-, Lern- und Prüfungspraktiken sowie die zu entwickelnden Kompetenzprofile der Studierenden und werden somit das Studieren nachhaltig beeinflussen. Auch die Verwaltungs- und Supportstrukturen an den Hochschulen bleiben vom technischen Transformationspotenzial nicht unberührt. Hierzu gilt es jetzt, die Weichen für einen transparenten und reflektierten Umgang mit der Technologie zu stellen. Nur so gelangen die vielfältigen Anwendungspotentiale, gleichwie die Grenzen und Folgen der KI-Systeme in den Blick.
Das Hochschulforum Digitalisierung unterstützt bei dieser Weichenstellung mit der Sichtbarmachung von Good Practices, dem Aufbau und der Förderung von KI-Kompetenzen und einem strategischen Bewusstsein der Hochschule für das Thema. Dabei steht es im engen Austausch mit Expert:innen und Praktiker:innen, die Antworten auf die vielen Fragen anbieten, die die Hochschulcommunity im Umgang mit KI-Systemen umtreiben.
Alle aktuellen Veröffentlichungen und Events rund um das Thema KI beim HFD finden Sie hier:
Vielfältige neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen des Prüfens an Hochschulen treten aktuell in den Vordergrund. Die Corona-Pandemie führte dazu, neue digitale Wege des Prüfens an Hochschulen zu ergründen, wie z.B. digitale Fernprüfungen, und alte Gewissheiten zu hinterfragen. Der Zugang zu KI-Tools heizt diese Debatte aktuell weiter an. Wie sieht beispielsweise eine Prüfungskultur aus, die KI nicht prinzipiell ausschließt, sondern sie im Sinne kompetenzorientierter Prüfungen konstruktiv einbindet? Da diese und ähnliche Fragen tief liegende Selbstverständlichkeiten des Prüfwesens an die Oberfläche befördern, bietet die Debatte die Chance, ganz grundlegende Baustellen des Prüfwesens zu überarbeiten. Wie können Prüfungen einem individuellen Lernweg besser gerecht werden? Wie können sie hierbei fairer und flexibler integriert werden? Der “Blickpunkt: Digitales Prüfen” vom Hochschulforum Digitalisierung gibt eine Einordnung in das Themenfeld (digitale) Prüfungen und beleuchtet die Frage nach einer neuen Prüfungskultur.
Strategische Weichen stellen im digitalen Zeitalter
Für eine nachhaltige Verankerung und die passgenaue Entwicklung von Unterstützungsstrukturen braucht es eine strategische Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung von Seiten der Hochschulleitung. Digitalisierung kann zur Lösung von grundlegenden Herausforderungen beitragen. Doch gibt es keine Einheitslösung für Hochschulen. Vielmehr muss jede Hochschule sehr individuell die Digitalisierung von Studium und Lehre als strategisches Thema reflektieren.
Seit Oktober 2021 gibt das Hochschulforum Digitalisierung für alle Strategie-Interessierten das Magazin strategie digital | Magazin für Hochschulstrategien im digitalen Zeitalter heraus. Das Magazin erscheint jährlich und ist kostenlos verfügbar. Jede Ausgabe widmet sich einem Themenschwerpunkt, welches aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. Die aktuelle Ausgabe von Herbst 2024 beschäftigt sich mit “Kooperativer Curriculumentwicklung”. Eine bunte Auswahl von Autor:innen – Hochschulleitungen, Lehrende, Studierende und weitere Expert*innen rund um das Hochschulsystem – bringen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zur Digitalisierung in Studium und Lehre ein. Ergänzt werden die Beiträge mit Updates aus dem Hochschulforum Digitalisierung. Weitere Ausgaben des Magazins thematisieren “Zukunftsorientierte Lernräume”, “Partizipation”, “Blended University” und “(Digital) Leadership”.
Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) ist ein Think Tank, der den Diskurs zur Hochschulbildung im digitalen Zeitalter orchestriert. Als zentraler Impulsgeber informiert, berät und vernetzt es Akteur*innen aus Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Es unterstützt Hochschulen bei der strategischen Verankerung der Digitalisierung sowie der Nutzung in der Lehre und entwickelt gemeinsam mit ihnen zukunftsweisende Szenarien für Hochschulen im digitalen Zeitalter. Informationen zum Themenfeld “Strategie” finden Sie unter https://hochschulforumdigitalisierung.de/strategie-uebersicht/.
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