CHE-AP152: Es werden Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen vorgestellt. Bis 2025 kann mit deutlich mehr Erstsemestern gerechnet werden, als bisher angenommen wurde (bis 2024 jährlich über 400.000 Erstsemester). Die mit dem Hochschulpakt 2020 gesetzte Referenzmarke des Jahres 2005 wird bis 2025 nicht unterschritten werden. Eine vereinfachte Langfristprojektion zeigt sogar, dass dieser Wert je nach Variation der allgemeinen Bildungsbeteiligung erst Mitte der 2040er bzw. 2050er Jahre wieder unterschritten werden wird. Insgesamt werden laut der Modellrechnungen zwischen 2011 und 2025 über 1,1 Millionen zusätzliche Studienanfänger(innen) im deutschen Hochschulsystem ein Studium aufnehmen.
Eine vergleichende Analyse der Entwicklungen bei den Zahlen der Studienberechtigten zeigt, dass die steigende und langfristig hohe Studiennachfrage insbesondere durch einen immer höheren Anteil von jungen Menschen mit Studienberechtigung an den Schulabgänger(inne)n in Deutschland ausgelöst wird. Eine langfristige Perspektive bis 2060 weist vor diesem Hintergrund auf die erheblichen Chancen hin, die mit der steigenden Studiennachfrage verbunden sind. Die Unternehmen werden den großen Teil ihrer Fachkräfte, der im kommenden Jahrzehnt in den Ruhestand gehen wird, nur dann ersetzen können, wenn sich die beobachtete höhere Bildungsbeteiligung auf Schulebene auch in einem strukturell erhöhten Übergang in das Hochschulsystem niederschlägt.
Tatsächlich zeigt die Langfristprojektion, dass Effekte des mittelfristig irreversiblen demographischen Wandels (Minderung des Erwerbspersonenpotentials) durch einen systematischen, langfristigen Ausbau von Studienkapazitäten kompensiert werden können.Autoren:
Berthold, Christian; Herdin, Gunvald; Gabriel, Gösta: Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Deutschland, Gütersloh, 2012, 37 Seiten,
ISBN 978-3-941927-23-0,
ISSN 1862-7188
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