Meinungen zur Bologna-Reform gibt es viele, bisher durchgeführte Tagungen dienten eher dem Austausch grundsätzlicher Positionen. Wissenschaftliche Analysen und empirische Erkenntnisse standen weniger im Vordergrund bei der Diskussion zu dem Thema. Diese Lücke soll nun eine Tagung schließen, zu der das CHE gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einlädt. Unter dem Titel „Der Bologna-Prozess auch Sicht der Hochschulforschung – Analysen und Impulse“ werden aktuelle Forschungsergebnisse zu dem seit rund zehn Jahren laufenden Prozess vorstellt und mit praxisrelevanten Fragestellungen verbunden. Ziel der anderthalbtägigen Veranstaltung ist es, Schlussfolgerungen für die Gestaltung eines weiterentwickelten „Bologna 2.0“ zu ziehen. Dazu werden Moderationsverfahren eingesetzt, bei denen die Tagungsteilnehmer(innen) eine aktive Rolle spielen. Auf diese Weise soll der Dialog zwischen Bologna-Forschung und Bologna-Praxis gestärkt werden – die Tagung richtet sich damit gleichermaßen an beide Zielgruppen.
Für die Reflexion und Weiterentwicklung des Bachelor-/Master-Studiums in Deutschland ist die Einbeziehung der internationalen Perspektive von großer Bedeutung. Deshalb beginnt die Tagung mit einem Überblick über den Entwicklungsstand in Australien und den 46 Bologna-Staaten sowie einer Einordnung der Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland im internationalen Vergleich. Im weiteren Verlauf steht dann die Vorstellung und Diskussion nationaler Forschungsergebnisse und Praxisimpulse im Mittelpunkt. Wissenschaftler(inn)en aus Universitäten und Forschungseinrichtungen vermitteln aktuelle Erkenntnisse u.a. zu folgenden Themen: • Neue Aktionsformen zur Einbeziehung Studierender in die Studienreform • Fächergruppenspezifische Wirkungen der Bologna-Reform im Studierendenurteil • Kompetenzentwicklung und –messung bei Studierenden • Employability und lebenslanges Lernen • Institutionelle Rahmenbedingungen für gutes Lehren und Lernen • Faktoren für den Studienerfolg • Entwicklung von Lehrkompetenz • Qualitätssicherung und Steuerung guter Lehre Zum Ende der Tagung treffen Bologna-Forscher(inn)en auf Bologna-Praktiker(inn)en und zwar in einer Diskussionsrunde, nicht dem üblichen Schema folgt, sondern sich an Vorschlägen der Tagungsteilnehmer(inn)en zur Weiterentwicklung der Bachelor-/Master-Studienreform orientiert. Diese werden während der Veranstaltung gesammelt, ausgewertet und in die Abschlussdiskussion eingespeist. Dadurch können sich auch die Tagungsteilnehmer(inn)en aktiv mit ihren Sichtweisen einbringen.
Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung. Analysen und Impulse für die Praxis. Gefördert vom BMBF 3.91 MB 3119 Downloads
CHE-AP148: Autoren: Nickel, Sigrun (Hrsg.): Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung....Projektsteckbrief
- Titel: BMBF-Bologna-Tagung
- Projektpartner: DLR-Projektträger
- Projektbeginn: 01.01.2010
- Projektende: 30.04.2011
- Projektleitung: Sigrun Nickel
- Projektmitarbeiter: Jutta Fedrowitz, Isabel Roessler, Frank Ziegele