In Deutschland gibt es aktuell mehr als 400 Hochschulen mit zum Teil sehr unterschiedlicher Ausrichtung, was Forschung oder Lehre angeht. Um ihr jeweiliges individuelles Profil konturierend kommunizieren zu können, greifen Hochschulen daher zunehmend auf Themen zurück. Dies geschieht etwa im Namen („Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde“) als Motto einer Hochschule („Die Ressourcenuniversität“, „Die Universität der Informationsgesellschaft“) oder in Leitbildern der Einrichtung („umweltbezogene Bildung und Forschung“). Eine Analyse des CHE zeigt Muster auf, wie Themen zur Profilbildung eingesetzt werden.Das CHE Centrum für Hochschulentwicklung untersuchte mit CHE Consult die Profilbeschreibungen deutscher Hochschulen. Hierfür wurden Textelemente wie Broschüren, Leitbilder oder Mottos von 399 Hochschulen systematisch ausgewertet.Im Idealfall funktioniert ein solches Thema, das als Profilelement eingesetzt wird, als roter Faden, der sich durch sämtliche Bereiche der Hochschule, von einzelnen Forschungsprojekten, inhaltlichen und didaktischen Schwerpunkten in der Lehre bis hin zur Personalauswahl, zieht. Das Ergebnis der CHE-Analyse zeigt: Nur sehr wenige Hochschulen in Deutschland nutzen solch eine konsequente und stringente „horizontale Themenkommunikation“. Diese verdeutlicht in Form einer „Story“, welche Beiträge Forschung und Lehre zur Bearbeitung gesellschaftlicher Alltagsprobleme in bestimmten Handlungsfelder, also zu gesellschaftlichen Themen, leisten.
Ungefähr ein Fünftel der Hochschulen nutzt allerdings eine „vertikale Themenkommunikation“. Diese Hochschulen fassen dabei Gegenstände oder Inhalte von Forschung und Lehre zu thematisch aufgeladenen Oberbegriffen (z.B.: Mensch, Natur, Umwelt) zusammen – diese adressieren allerdings eher diffus gesellschaftliche Problem- und Handlungsfelder und werden eben nicht in ein übergreifendes Narrativ eingebettet.
Das Themenfeld „Nachhaltigkeit“ scheint sich besonders für die Profilbeschreibung von Hochschulen zu eignen. Es taucht mit 21 Nennungen am häufigsten in den Profildokumenten der untersuchten 399 Hochschulen auf. Häufiger genannt wurden ebenfalls Themen wie Menschenrechte, Globalisierung oder Digitalisierung.
Wer sind wir, und wenn ja, wie viele? Wie Hochschulen mit den richtigen Themen ihr Profil stärken können 1.92 MB 1386 Downloads
Autoren: von Stuckrad, Thimo; Müller, Ulrich: Wer sind wir, und wenn ja, wie viele?...Themenfelder als Profilbildungselement an deutschen Hochschulen: Trendanalyse und Themenlandkarte 1.74 MB 1567 Downloads
CHE-AP202: Autoren: von Stuckrad, Thimo ; Röwert, Ronny; Berthold, Christian; Müller,...Projektsteckbrief
- Titel: Themenfelder als Profilierungselement
- Projektbeginn: 01.02.2016
- Projektende: 31.01.2018
- Projektleitung: Ulrich Müller
- Projektmitarbeiter: Thimo von Stuckrad